30/12/2022
Warum atmet mein Kind durch den Mund?
Wahrscheinlich hast du schon von vielen Seiten gehört, wie wichtig es ist, dass dein Kind durch die Nase atmet. Denn schließlich hat Mundatmung keinerlei positive Auswirkungen auf den Körper. Weder bei Erwachsenen noch bei Kindern.
Ein Säugling soll bereits von Geburt an die Lippen geschlossen halten und durch die Nase atmen.
Du kennst bereits die Gründe, die für eine Nasenatmung sprechen, allerdings bleibt der Mund bei deinem Kind offen, obwohl du es mehrmals daran erinnerst die Lippen zu schließen?
1. Ist Nasenatmung für dein Kind möglich?
Beobachte dein Kind, bekommt es genügend Luft, wenn es durch die Nase atmet bzw atmen soll? Falls du erkennst, dass es Schwierigkeiten hat, solltest du einen HNO Arzt oder Ärztin aufsuchen um abklären zu lassen, was dein Kind daran hindert Luft durch die Nase ein und auszuatmen. Möglicherweise ist die Nase durch Adenoide oder Polypen blockiert oder eine krumme Nasenscheidewand erschwert die Atmung durch die Nase.
2. Wie stark ist die Kiefermuskulatur deines Kindes?
Um die Lippen geschlossen zu halten, sind auch die Kiefermuskeln wichtig. Denn diese sorgen dafür, dass der Unterkiefer überhaupt geschlossen werden kann :) Kaut dein Kind die Nahrung aktiv oder werden hauptsächlich weiche Speisen bevorzugt? Verwendet es die Zähne zum Kauen oder wird die Nahrung hauptsächlich mit der Zunge zerdrückt?
3. Wie stark ist die Zungenmuskulatur deines Kindes?
Die Zunge hat nur indirekt Auswirkungen auf den Lippenschluss, allerdings spielt sie eine essentielle Rolle für die Nasenatmung. Liegt die Zunge dauerhaft schlaff im Mund unten, steigt die Tendenz den Mund zu öffnen. Die Schwerkraft unterstützt die Öffnung der Lippen auch noch zusätzlich.
Liegt die Zunge allerdings im Gaumen mit einem leichten Unterdruck, ist also leicht angesaugt, kann dein Kind nur durch die Nase atmen. Selbst wenn die Lippen geöffnet wären, kann es den Mund als Atemweg nicht mehr verwenden, da die Zunge diesen vollständig verdeckt.
4. Wenig Tonus?
Nicht bloß die Muskulatur im Gesicht, sondern auch die Haltung hat Auswirkungen auf die Mundhaltung. Sitzt das Kind häufig mit rundem Rücken, wird der Hals überstreckt und der Mund geöffnet. Fasziale Zusammenhänge sind für diese gesamtkörperlichen Zusammenhänge verantwortlich.
5. Leidet dein Kind unter Allergien?
Allergien können von deinem HNO Arzt oder einem Allergologen beurteilt werden. Häufig wirken sich Allergien negativ auf den Atemweg aus und verstopfen die Nase. Auslassungen oder Medikamente sind häufig notwendig um die Allergie zu bekämpfen.
6. Orale Restriktionen
Unter oralen Restriktionen werden Lippenbänder, Zungenband oder Wangenbänder verstanden, die die verbunden Muskulatur in ihrer Funktion einschränken. Ein zu kurzes Zungenband verhindert, dass die Zunge ihre Funktionen physiologisch ausüben kann. Je nachdem wie stark eingeschränkt die jeweiligen Bänder sind, haben sie unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper. Sprachstörungen, offene Mundhaltung, Verspannungen im Schulter-Nackenbereich, Zahnfehlstellungen und noch einige andere Symptome zeigen auf orale Restriktionen hin.
7. Geburtsanomalien
Darunter zählen angeborene Fehlbildungen, wie etwa eine Lippen-Kiefer-Gaumen Spalte oder auch eine Choanal Atresie. Beide Fehlbildungen müssen medizinisch versorgt werden.
8. Angewohnheit
Eine häufige Beobachtung aus der Praxis ist die reine Angewohnheit der Mundatmung. Kinder schauen sich vieles voneinander ab, leider nicht nur positive Dinge. Vielleicht atmet der beste Freund/die beste Freundin durch den Mund und dein Kind findet das interessant? Oder die Bezugspersonen atmen durch den Mund. Beobachte das enge Umfeld des Kindes um das "Vorbild" zu entdecken und darüber zu sprechen. Häufig kann durch liebevolle Erklärung die Gewohnheit wieder umgewandelt werden.
Schau bald wieder vorbei - es kommen laufend neue BlogBeiträge dazu.
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Deine Melanie